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Lothar Penz

Thesen zur Demokratischen Reformation Deutschlands  für Europa

25. These:
Die industriell gleichgeschaltete Gesellschaft vernichtet ihr naturwüchsiges Fundament!

Betrachtet man die gesellschaftliche Struktur eines technokratisch überindustrialisierten Gesellschaftssystem, so erscheint hier der industrielle Überbau als maßgebendes Strukturmuster, das gleichschaltend bis in die gesellschaftliche Basis hineinwirkt. Die Gesellschaft steht kopf! Denn die mittelständische Basis kann sich gleichgeschaltet durch das industrielle Gesellschaftssystem nur noch industriell behaupten. Es tritt dann jener „orwellsche“ Zustand ein, den Karl Marx für die Entwicklungslogik des Kapitalismus hielt, die zuletzt zum Kommunismus führt! Doch in dieser Entwicklungslogik fehlten die Folgen einer „Perfektion der Technik“, welche den industriellen Überbau personell schrumpfen lässt, ohne das wachsende und verstetigte Arbeitslosenzahlen von der mittelständischen Basis aufgenommen werden können. Denn diese hat mit Baumärkten, Supermärkten, Backwarenketten, landwirtschaftlichen Großbetrieben usw. ihre ursprüngliche personelle Struktur verloren. In den Baumärkten darf der Heimwerker und Schwarzarbeiter mit demKauf ausländischer Massenartikel auch noch die fremde Wertschöpfung (Arbeit) finanzieren! Die industrielle Regulierung dieser eigentlichen Basis des industriellen Überbaus zwingt hier zu einer riesigen Schattenwirtschaft, die einen vorhandenen Bedarf „schwarz“ decken muss, ohne dass der überindustrialisierte Staat daran steuerlich partizipiert. Er hat sein mittelständisches Fundament gleichschaltend dem Siechtum preisgegeben!! .
Das strukturelle Problem der „Technokratischen Moderne“.

26. These:
Am Ende des „Mittelalters“ der Technokratischen
Moderne hat uns der Terror des globalen „Bauernkrieges“ eingeholt


Die Entwicklung in China ist ein Musterbeispiel für die überall in der Welt gleichschaltende Tendenz der Technokratischen Moderne. Die Globalisierung strukturiert hier wie überall eine Eindrittel-Welt der Städte als „kapitalistische Innenwelt“ (Sloterdijk). Das Land verkommt entweder in archaische Lebensverhältnisse, oder es wird personalarm industriell gleichgeschaltet. Sieht man sich in Asien, Afrika und Amerika die städtischen Metropolen mit ihren riesigen Armenvierteln geflüchteter Landbevölkerung an, dann drängt sich hier die Erkenntnis auf, dass die Technokratische Moderne als europäische Ordnungs- und Entwicklungsideologie in ihren globalen „Stadtburgen“ das „Bauernland“ der sogenannten Dritten Welt neuen „Raubrittern“ überlassen hat, die im Bunde mit feudalen Autokraten als „Multis“ der städtischen Weltzivilisation die Ressourcen „erschließen“. Dieses hat die Rückkoppelung zu den angestammten ökologischen Nischen mit Bevölkerungsexplosionen aufgrund chaotischer Lebensverhältnisse beendet! Eine in die Industriestaaten flutende Einwanderung ist das Ergebnis! Hier muss Europa aus eigenem Lebensinteresse gestaltend eingreifen! Wenn dann noch der UNO-Generalsekretär Kofi Annan mit unserem ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder auf dem Berliner Kongress „Urban 2000“ diese Fehlentwicklung begrüßen, dann wiederholt sich das technokratische Drama in globaler Dimension, das schon Lenin und Stalin in der Sowjetunion aufgeführt haben.

27. These:
Die „Perfektion der Technik“ und der „Pauperismus“ der Massen
und des Staates sind das Ergebnis der Technokratischen Moderne!

In seinem 1941 verfassten gleichnamigen Buchbeitrag beschreibt Friedrich Georg Jünger die logische Entwicklung eines technokratischen Industrialismus. Sein Wesen wird im negativen Gebrauch aller Ressourcen der Körperwelt manifest, der in ihrem totalen Verbrauch endet! Das Ergebnis ist der „Pauperismus“ der Massen und des Staates. Diesem Punkt nähern wir uns. Jede Investition in der Industrie ist jetzt eine Rationalisierungs-Investition, welche Personal produktivitätssteigernd freisetzt, ohne dass Wachstum als überproportionaler Bedarf die Freisetzung mit neuen Arbeitsplätzen kompensieren kann. Da nach der alten Wertschöpfungsvorstellung die Herstellkosten trotz steigender Produktivität auf die schrumpfende Personalbasis pro Fertigungsstunde verrechnet werden, erscheinen die Personalkosten beim höheren sozialen Standard jetzt als zu hoch. Tatsächlich hat sich jedoch die Wertschöpfung in der Industrie inzwischen auch auf personalarme Automatisierungsprozesse verlagert worden, womit infolgedessen „capitalpower“ ebenso wie „man power“ als Besteuerungsbasis herangezogen werden müssten, um den Pauperismus der Massen und des Staates zu stoppen. In seinem Buch „Blick voraus im Zorn“ thematisiert Friedhelm Fahrtmann (SPD) als NRW Minister dieses wichtige Reformvorhaben eines überindustrialisierten Staates!

Siehe auch Friederich Georg Jünger: „Die Perfektion der Technik“, Klostermann

Zur 27. These

Von der personalintensiven-tayloristischen zur kapitalintensiven-automatisierten Produktion
in der Technokratischen Moderne

Charlie Chaplin in „Moderne Zeiten“

Frederick Taylor war Arbeitsorganisator bei Henry Ford
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28. These:
Die entgrenzte Produktion und Konsumption des
eigengesetzlichen Kapitalismus ist eine Abwärtsspirale
Die äußeren und inneren Marktbedingungen einer sich kapitalistisch eigengesetzlich entwickelnden Weltwirtschaft mit expandierender industrieller Gütererzeugung spiegeln sich in einem Gesellschaftssystem mit überindustrieller Struktur besonders gravierend wieder. Sie werden bedrohlich, wenn hier ein hoher Produktionsanteil in eine wachsende Konkurrenz zu Niedriglohnländern gerät. Nach den entgrenzenden Regeln des liberalen Freihandels und unter den Bedingungen einer erreichten Perfektion automatisierter Produktionsmethoden zwingt das Rendite-Diktat kapitalistischer Vorherrschaft zu Produktionsverlagerungen in Niedriglohn-Ländern. Wenn dann noch – wie in Deutschland – aufgrund von verstetigter und drohender Arbeitslosigkeit ein Kaufkraft-Schwund einsetzt, werden zunehmend billigere ausländische Produkte und Plagiate gekauft, welches die Abwärtsspirale einer vom Industrialismus abhängigen Gesellschaft mit wachsender Arbeitslosigkeit beschleunigt. Der entnationalisierte Konsumbürger gräbt sich hier mit diesem Kaufverhalten sein eigenes Grab erarbeiteter nationaler und sozialer Standards. Diese Entwicklung ist in Deutschland im vollen Gange. Sie zwingt dazu, die Aufgaben der bislang nur technokratisch ausgerichteten Industrie-Eliten sowie die der Gewerkschaften auf eine neue gemeinwirtschaftliche Grundlage gesetzlich zu stellen!!

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29. These:
Die liberale Freihandelsidee bringt die Gefahr der Produkt-Piraterie
mit sich, die in Deutschland bereits zum industriellen Aderlass geführt hat!

Freihandelsideen werden seit Adam Smith immer von industriell- und kapitalstarken Industriestaaten in die Welt gesetzt, um protektionistisch den eigenen Waren- und Kapitalstrom ungestört in ökonomische Macht umzusetzen. Das ist auch der Sinn der besonders von den USA betriebenen Globalisierung. Diese stellt jedoch die liberale Freihandels-Idee in Frage, wenn Industriestaaten hierdurch in eine irreguläre Konkurrenzsituation geraten. Besonders Deutschland ist nach dem Zweiten Weltkrieg auf eine liberale Verliererstraße geraten, als die asiatische Konkurrenz uns nacheinander mit modernen Produktionsmethoden ganze Produktbereiche „abnahm“, während in Deutschland man tayloristisch mit Gastarbeitern produktions-technologisch in den Rückstand geriet. Signifikant wurde dieser Prozess bei uns, als mit der fotooptischen Industrie wichtige Komplexe der Investitionsgüter-Industrie sowie des Maschinen- und Schiffbaus aufgrund kostengünstigerer Fertigungen sich nach Asien verlagerten und den Weltmarkt eroberten. Das erstarkende China droht ebenso unsere protektorale Freihandelsgläubigkeit zu nutzen, um von uns nicht einmal realisierte Produktideen zu kopieren! Es sind dann jene Produkte, die dann auf dem Weltmarkt mit unseren kostenintensiveren Produkten erfolgreicher konkurrieren. Diese Schildbürgerstreiche des Technokratischen Globalismus in Deutschland sind nicht mehr amüsant!

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30. These:
Deutschland kann sich in der Welt von morgen nur behaupten, wenn es als selbstbewusste
Nation sich vom substanzverzehrenden Größenwahn der Nazizeit auf allen Gebieten verabschiedet!

Herbert Gruhl hatte als ideengewaltiger Repräsentant der ökologischen Bewegung in Deutschland für die geistige und strukturelle Reformation die biokratische Parole verkündet: Weniger ist mehr! Das heißt ganz besonders jetzt für uns, dass wir uns radikal von dem uns immer noch auf allen eigengesetzlichen Gebieten der Technokratischen Moderne beherrschenden Geist des Größenwahns der Nazizeit verabschieden müssen. Die Daimler-Chrysler „Welt AG“ des Jürgen Schrempp war ein Beispiel für die innere Erosion des originären Unternehmenskerns Mercedes Benz durch technokratischen Größenwahn. Bei VW unter Herrn Piech sieht es nicht besser aus! Der Deutsche Fußballbund mit seinem „Weltfußball börsennotierter Gladiatoren“ ist auf dem Wege den deutschen Fußball zugunsten seines kommerziellen Größenwahnsinns einer dekadenten „Brot und Spiele Philosophie“ jede Entwicklungschance zu rauben. Für uns Deutsche heißt deshalb die Parole für unseren Neuanfang: „Schuster, bleib bei deinem Leisten“! Nur wenn wir uns auf das beschränken, was wir wirklich besitzen, sind wir stark und lebensfähig in der Welt von morgen. Denn wir haben nur einen Rohstoff, das ist unser „Geist der Ideen“. Nur wenn dieser in der Bildung und Ausbildung mit solidarischem Gemeinsinn unter den Bedingungen eines sich wieder regenerierenden Deutschen Humankaptitals befreit und erzieherisch gefordert wird, haben wir eine Zukunft!!

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