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Lothar Penz

Thesen zur Demokratischen Reformation Deutschlands  für Europa

19. These:
Antisemitismus und Antigermanismus haben im Holocaust und in der Apokalypse unabhängig
voneinander den Vernichtungswahn der Technokratischen Moderne im Zweiten Weltkrieg offenbart


Ralph Giordano erlebte als ein vor den Nazis versteckter deutscher Jude den Vernichtungsangriff „Sodom und Gomorrha“ britischer Bomber auf die Zivilbevölkerung Hamburgs. Dieses grausame Ereignis verglich er mit der Apokalypse. Sie begann 1942 etwa zeitgleich mit der gezielten Deportation der deutschen Juden und vermittelte der deutschen Zivilbevölkerung in den Städten den Eindruck, die Westalliierten wollten sie vor allem vom Leben befreien. Churchills Vernichtungsstrategie gegen das Reich der Deutschen bombte die Deutschen damit erst recht im „NS-Lichtreich“ an die Seite der Nazis, als im „NS-Schattenreich“ die Juden dem Genozid entgegengingen. 1943 erklärte Heinrich Himmler in seiner berüchtigten Posener Rede sinngemäß, warum diese „Aufgabe“ des „Führers“ nur außerhalb des Reiches im Osten durchgeführt werden kann! Denn im Reich hätte jeder Deutsche seinen guten Juden, für den er schreien würde „nur den nicht“! – In der Summe also eine mit dem deutschen Volk nicht durchführbare „Aufgabe“! Die Deutschen des „Lichtreiches“ saßen in der totalitären Falle des Zwangsstaates! Wer aufbegehrte, weil er wusste was den Juden nach Theresienstadt drohte, dem war der Galgen sicher. Erst nach dem Krieg erfuhr die Mehrheit der Deutschen des „Lichtreiches“, dass die deutschen Juden nicht umgesiedelt wurden, sondern zu einem großen Teil einem einzigartigen Verbrechen im polnischen Auschwitz zum Opfer gefallen waren!
Ex-Außenminister Fischer in der „Welt“ vom 27.Januar 2001:
Wegen dieser tabuisierten Tatsachen hat die „Erbsünde“ als 68er Staatsverständnis des Joschka Fischer die Deutschen
entsprechend ihrer historischen Verpflichtung jedoch nicht zum verantwortlichen Handeln erzogen. Im Gegenteil !
Immer noch wird das „Volk der Täter“ antigermanistisch als „Tätervolk“ diskriminiert! Denn die Geschichte wird
uns jetzt oft so präsentiert, indem einzelne deutsche Vergehen kollektiv auf das Ganze übertragen werden, ohne den
Kontext der gesamtgeschichtlichen Bedingungen in Rechnung zu stellen. Denn „das Ganze muss ja als das
Unwahre“ erkannt werden! Von der Wehrmachtsausstellung bis zur „History“ Fernsehshow wird alles diesem
negativen Staatsverständnis unterworfen. Und das zu einer Zeit, wo unser verantwortliches Handeln als Ganzes
ohne ein lähmendes „mea culpa“ in der Welt gefordert wird!

Siehe Peter Longerich: "Davon haben wir nicht gewusst"! Siedler - Verlag

20. These:
Es gibt keine Aufklärung ohne Abklärung der substanziellen Herkunft unser menschlichen Natur

Die Apologeten der Technokratischen Moderne – wie Jürgen Habermas – berufen sich immer auf den Geist der cartesischen Aufklärung. Selbst DER SPIEGEL 1/2004 reiht Immanuel Kant zu seinem 200. Todestag undifferenziert in das Projekt Aufklärung ein, obwohl doch dieser als „Zermalmer“ des Rationalismus der cartesischen Aufklärung gilt?! Auffällig ist ferner, dass fast alle deutschen Geistesgrößen der Aufklärungszeit – wie zum Beispiel Goethe und Hegel – sich dem gespaltenen Denkansatz des René Descartes verweigerten! Sie wählten die zur gleichen Zeit alternativ vertretene Auffassung des Baruch de Spinoza für den Schöpfung und Schöpfer des Universums eine unteilbare Einheit war, in der Geist, Körperwelt und Weltgeist (Gott) Attribute dieser Ganzheit waren. Denn die cartesische Vorstellung des archaisch abgehobenen Geistes, der nun mit einem abstrakten „cogito ergo sum“ über die konkrete „res extensa“ einer außerhalb der Seinsordnung existierenden Körperwelt mit mechanistischen Denkwerkzeugen zu herrschen trachtete, war für den abgeklärten Europäer nicht mehr tragbar. Heute ist dieses gespaltene Bewusstsein, welches die Technokratische Moderne in Theorie und Praxis als Paradigma konstituiert, zur Weltgefahr geworden. – Warum? Weil der Mensch sich jetzt immer mehr mit diesem gespaltenem Bewusstsein einerseits als herrschendes Geistwesen versteht, andererseits als leidendes Naturwesen sich dem technokratischen Wahn einer schleichenden Selbstzerstörung ausgesetzt sieht! Denn jetzt versucht die technokratische Moderne ihr Programm „Globalisierung“ wieder mit einem naturfeindlichen Algorithmus ohne Abklärung zu stricken, das mit dem Betriebssystem der Weltnatur nicht kompatibel ist!
21. These:
Wir müssen uns jetzt zwischen „Faust“ oder „Wagner“ entscheiden!

Für uns Deutsche zeigt sich nun im Zeichen dieser immer klarer erscheinenden Wahrheit die einzige Rettung in der konsequenten Rückkehr zu unserer „eigentlichen“ Denkwelt. Wir können unserem Schattenreich der Niederlage nur entkommen, wenn wir uns aus dem manichäischen Reich eines sogenannten Guten über das Böse der Negativen Dialektik verabschieden. Ihre Diktatur des Rationalen über das Substanzielle ist als Fortschrittsidee der Technokratischen Moderne im Scheitern begriffen. Friedrich Engels versuchte noch in seinem „Antidühring“ nicht den Faust sondern den Wagner – „ach, wie haben wir’s doch so herrlich weit gebracht“ – als Träger der Fortschrittsidee zu feiern. Seine entsprechende Interpretation der „fortschrittlichen“ Materialismus-Variante des Marxismus ließ außer Acht, dass ja Karl Marx ursprünglich das idealistisch-materialistisch gespaltene Bewusstsein im faustischen Sinne – „was die Welt im Innersten bewegt und zusammenhält“ – zum „Naturalismus“ als die vereinigende Wahrheit aufheben wollte! Doch die materialistische Gegenposition zur idealistischen Position der bürgerlichen Klasse wurde zum dialektischen Rückfall in die reine Negation, der den bürgerlichen Klassenfeind zum Faschismus zwang. Mit diesem Rückfall scheiterte auch der Marxismus. Heute kann sein Proletariat die Welt daher nicht mehr materialistisch planmäßig von den naturwüchsigen Strukturkräften der Evolution in einer „Weltfabrik“ befreien! Die Weltnatur außerhalb ist stärker! Das war auch der ursprünglich Denkansatz des Junghegelianer Karl Marx!

Zur 21. These

In seiner „Deutschen Ideologie“ mit dem Untertitel „Thesen über Feuerbach“ entwickelt Karl Marx die spezifisch marxistische „Vernunft“ als Algorithmus der kommunistischen Weltrevolution. Es geht um den Weltmachtanspruch des gleichgeschalteten „Proletariats“ im Sinne der materialistischen Gestaltung einer Ökonomie und gesellschaftlichen Verkehrsform, die gegen jegliche naturwüchsige Ordnung gerichtet ist! Er hatte für den NS-Faschismus Modellcharakter, indem der Klassenkampf als geschichtliches Vehikel zum Rassenkampf mutierte, mit dem der nordische „Herrenmensch“ seinen Weltmachtanspruch in der NS-Ideologie zur Geltung bringen wollte. Ernst Niekisch nannte deshalb den Faschismus: „Die Bürgerliche Gesellschaft im Ausnahmezustand“!

Zitat Karl Marx:

Der Kommunismus unterscheidet sich von allen bisherigen Bewegungen dadurch, dass er die Grundlage aller bisherigen Produktions- und Verkehrsverhältnisse umwälzt und alle naturwüchsigen Voraussetzungen zum ersten Mal mit Bewusstsein als Geschöpfe der bisherigen Menschen behandelt, ihrer Naturwüchsigkeit entkleidet und der Macht der vereinigten Individuen unterwirft. Seine Einrichtung ist daher wesentlich ökonomisch, die materielle Herstellung der Bedingungen dieser Vereinigung. Das Bestehende, was der Kommunismus schafft, ist eben die wirkliche Basis zur Unmöglichmachung alles von den Individuen unabhängig Bestehenden, sofern dies Bestehende dennoch nichts als ein Produkt des bisherigen Verkehrs der Individuen selbst ist.

Zitat Ende
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22. These:
Die Diktatur des abstrakt Rationalen über das Substanzielle
ist der Kampf der Technokratie gegen die Naturwüchsigkeit!

Die ursprüngliche Aufhebung der idealistisch-materialistischen Spaltung unserer Denkwelt war das Anliegen von Karl Marx. In der Konfrontation mit der bürgerlichen Welt des Besitz-Kapitalismus fiel jedoch der Marxismus auf die materialistische Gegenposition im Sinne der Negativen Dialektik zurück. In ihrer Logik wurde der Kommunismus nun spiegelverkehrt zum Abbild des bürgerlichen Besitz-Kapitalismus! Marxens ursprüngliche Sicht der Einheit von Denk- und Körperwelt wich dem alten cartesischen Paradigma! Es entstand die materialistische Gegenposition einer Technokratischen Moderne getragen vom proletarischen Machtanspruch des staatskapitalistischen Kommunismus! In dieser marxistischen Ideologie fällt auf, dass im Sinne des cartesischen Paradigmas der „Naturwüchsigkeit“ in den gesellschaftlichen Strukturen der Kampf mit totalitärer Absicht angesagt wird. Heute wird uns klar, dass damit die evolutionären Strukturkräfte unserer Lebenswelt gemeint sind, die biokybernetisch sich immer auch als das Betriebssystem der Geschichte erwiesen haben. Das marxistische Programm der Technokratischen Moderne musste daher in Gestalt der Sowjetunion abstürzen, obwohl schon Lenin in seinem Züricher Exil angesichts der kybernetischen Erkenntnisse des Physikers Ernst Mach deswegen in einen Streit mit Bogdanow über die ideologische Ausprägung und Zielsetzung der kommunistischen Idee geriet! Denn die vom „naturwüchsigen“ Fluss bestimmte Geschichte kennt kein monokausal berechenbares Endziel! – Siehe auch W.I. Lenin: „Materialismus und Empiriokritizismus“, Peking

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Archiv Penz
An der Unfähigkeit unter dem Diktat des cartesischen Paradigmas die naturwüchsigen Gestaltungskräfte der Evolution von den Strukturkräften der gesellschaftlichen Arbeitsteilung zu unterscheiden, ist der „materialistische“ Marxismus gescheitert!

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23. These:
Die materialistische Wachstums-Doktrin wurde jetzt zum „toten Sultan“
im schrumpfenden Heer des Humankapitals der industriellen Gesellschaft

Wie in einem Kaleidoskop erscheinen uns jetzt die ungelösten Lebensfragen der Technokratischen Moderne im Banne ihrer instrumentellen Vernunft, mit der die technische Rationalität sich auch der Administration und der Lebenswelt im habermasschen Sinne bemächtigt hat. Nach ihrer Katastrophe von 1945 reitet nun diese „Vernunft“ wie der „tote Sultan“ auch bei uns angebunden auf seinem Pferd der rationalistischen Moderne angesichts des Kampfes der Kulturen in die Schlacht der Globalisierung. Doch das depressive „Wir“ der Deutschen ist weder im Inneren noch im Äußeren in der Lage, in diesem Kampf sein Schicksal als Handelnder zum Guten zu wenden. So schaukeln sich besonders im Innern die gesellschaftlichen Probleme der Technokratischen Moderne immer mehr auf, weil jetzt die politische Klasse mit ihrer technokratischen Wachstums-Beschwörung der eigentlichen nationalen Problematik im Zeitalter der Globalisierung aus dem Wege zu gehen droht! Sie müsste eigentlich die zunehmenden zentrifugalen Kräfte der Globalisierung durch zentripetale Kräfte der Nationalisierung mit der Staatengemeinschaft auf allen Gebieten ins Gleichgewicht bringen! Das ist die eigentliche Logik der Globalisierung! Sonst wird diese im technokratischen Sinne zur einer Feuerwehr, die in Wirklichkeit die Rolle des eigengesetzlichen Brandstifters des zentrifugaler Systemfeindlichkeit spielt!!

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24. These:
Immer noch beherrscht uns jene instrumentelle Vernunft technokratischer
Machtansprüche auf dem Wege in eine Orwellsche „animal farm“!

In der Seinsordnung unserer Lebenswelt dient die ausdifferenzierte Vielfalt dem Ganzen, um die eigene Existenz am Leben zu erhalten. Es ist das innere und äußere Organisationsprinzip, das wir als biogenetischen Auftrag der Natur „an sich“ in uns tragen. Diese strukturelle Ausrichtung in den lebendigen Regelkreisen des lebendigen Ganzen war in der alltäglichen Praxis bis zum Durchbruch der Technokratischen Moderne bewusstes oder unbewusstes (naturwüchsiges) Organisationsprinzip! Die Biokybernetik nennt heute dieses Prinzip den „Kybernetes“! Fällt in der Körperwelt dieser „Steuermann“ aus, entwickeln die sich vom Ganzen emanzipierenden Teile seiner Vielfalt zu einem tumorartigen Wachstum, welches gleichsam den Körper krankhaft gleichzuschalten sucht. Er stirbt! Diese orwellsche Tendenz charakterisiert die Technokratische Moderne, welche die Elemente der Vielfalt „emanzipatorisch“ zu eigengesetzlichen Einzelfunktionen vom Ganzen „befreit“, um immer wieder den Gesellschafts- und Staatskörper mit ihren gleichschaltenden Ideologien einer radikalisierten cartesischen Moderne zu beherrschen und damit zyklisch dem Tode preiszugeben! Heute ist die globalisierte Eindrittel-Zivilisation bereits vom Tumor entfremdeter Menschenmassen gekennzeichnet , die explosionsartig das irdische Gleichgewicht bedrohen! – Siehe hierzu auch Frederic Vester: „Neuland des Denkens“, DVA

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