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Die solidaristische Vision
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Lothar Penz

Die solidaristische Vision der sogenannten Neuen Rechten mit der neuen Linken

Bei den "Grünen"
In den siebziger Jahren bildete sich aus den Rinnsalen ökologischer Zirkel der Fluss einer ökologischen Bewegung. Für die „Biohumanisten“ des Jungen Forums war es von vornherein klar, dass in dieser ihre Mitwirkung aus grundsätzlicher Überzeugung gefordert war. Der erste Zusammenschluss mit anderen ökologisch orientierten Gruppen war die Hamburger AGU (Arbeitsgemeinschaft für Umweltschutz) unter der Schirmherrschaft des damaligen SPD Bürgermeisters Peter Schulz. Es gelang uns gemeinsam die Großmoore im Norden Hamburgs zu retten, die einem Großflughafen ohne wirtschaftliche Not geopfert werden sollten. Eine ganze Reihe weiterer Aktionen gegen Projekte des damaligen Wirtschaftssenators Helmut Kern schloss sich an, bis schließlich im Zuge der siebziger Jahre sich mit der „Bunten Liste für Umweltschutz“ und unserer GLU (Grüne Liste Umweltschutz) der politische Formierungsprozess in Hamburg begann. Er war von vornherein durch die grundsätzliche Unvereinbarkeit der hier mitwirkenden Gruppen des KB (Kommunistischer Bund) und des BDS (Bund Deutscher Solidaristen) geprägt. Als Teil der wertkonservativen Fraktion des ehemaligen CDU Bundestagsabgeordneten Herbert Gruhl (Ein Planet wird geplündert) war danach unsererseits in der sich formierenden Partei „Die Grünen“ die Deutsche Einheit als Verfassungsauftrag gegenüber der linken Mehrheit nicht verhandelbar.

Bild 7: _________Eines unserer Flugblätter_______Behrenz

Überhaupt wurden unsere Aktionen stets in gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge gestellt, welche auch die in der damaligen DDR brisant gewordenen Umweltprobleme beim Namen nannten. Dieses war für den um Einfluss ringenden KB unter Jürgen Reents (heute PDS) Ausdruck einer „faschistischen“ Gesinnung! Eine großangelegte Agitation gegen uns Solidaristen begann!Mit massiver Unterstützung des MfS der DDR und teilweise der deutschen Presse (stern) gerieten wir als „Bund deutscher Solidaristen“ ohne jegliche Medienunterstützung auf eine Anklagebank ständiger Mutmaßungen und Verleumdungen. Mit unserem gegen den „stern“ geführten Prozess war dann unser öffentliches politisches Engagement Anfang der achtziger Jahre beendet. Ausschlaggebend war für uns damals die erkennbare und nachweisbare Tatsache, dass selbst der durch seine „politologischen“ Berater beeinflusste Westdeutsche Verfassungsschutz, sich diesen „Einschätzungen“ zu Eigen machte, ohne jemals bei uns ernsthaft zu recherchieren!! Denn die Interpretationen über die vermuteten Hintergründe der sogenannten „Neuen Rechten“ konnten wir dann auf Tagungen jener „Politologen“ erfahren, die mehr oder weniger Zuträger des Verfassungsschutzes waren. Besonders auf einer derartigen Tagung im Hamburger „Haus Rissen“, sollte in den neunziger Jahren von diesen – offensichtlich vom Geist der „Kritischen Theorie“ beeinflussten – Politologen die „Neue Rechte“ vermessen werden?!

Da diese im Wesentlichen dem Geist Stauffenbergs folgte, und von daher nicht bereit war, „das nationale Kind mit dem schmutzigen Bade des Faschismus auszuschütten“, verliefen solche Tagungen oft wie das „Hornberger Schießen“. Eingangs konnte im Hamburger Abendblatt Gessenharter (Dozent an der Hamburger Bundeswehr Universität) noch erklären, dass die „Neue Rechte“ deswegen verfassungsfeindlich sei, weil sie das „Wir“ der Nation über das „Ich“ des individuellen Menschen stellt. Hier mussten wir bei Gessenharter eine dialektische Umkehrung der Nazi-Sentenz „Du bist nichts, dein Volk ist alles“ zur protektoralen These „Du bist alles, dein Volk ist nichts“ feststellen, welche nachweisbar unsere Verfassung als dialektischen Gegensatz totalitären Denkens auf zu heben fordert.

Als der Autor dieses Beitrages in den achtziger Jahren eine Wehrübung als Reservist der Bundeswehr absolvierte, erschienen zwei Verfassungsschutzbeamte beim Kommandeur des Bataillons mit der Frage, ob dieser während der Übung eine verfassungsfeindliche Agitation beim Autor festgestellt hätte?! Hier geriet die vorurteilsblinde Recherche im Sinne der „Einschätzungen“ von gegnerischer Seite und vor allem letztlich im Sinne des MfS in das Fahrwasser bundesrepublikanischer Schizophrenie. Denn als Soldaten der Bundeswehr waren wir unserem Eid gegenüber der Bundesrepublik verpflichtet, „das Recht und die Freiheit des Deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“ Hier galt notwendigerweise der Satz: „Das Ganze ist das Wahre“! Hier waren wir „eigentlich“ zu hause! Ab diesem Zeitpunkt war uns nun klar, dass die bundesrepublikanische Wirklichkeit in zwei Welten gespalten war und ist. Im Ghetto der Streitkräfte galt das überparteiliche Ganze von Republik und Staatsvolk zu verteidigen, während im offenen Freiraum der „Zivilgesellschaft“ die parteilich deformierte Demokratie (Hans Apel) als Ausdruck einer dahinfaulenden Weimarer Restauration dominierte!

Den Prozess gegen den „stern“ hatten wir Dank der Richtigstellung des Autors Günther Bartsch (Revolution von Rechts? – Herder Verlag) vor dem Hamburger Amtsgericht gewonnen. Bartsch hatte sich als Zeuge im Gegensatz zum Verfassungsschutz mit der biohumanistischen Erscheinung einer versöhnenden Neuen Rechten aus solidaristischer Gesinnung intensiv und persönlich auseinandergesetzt, das war unser Glück! Heute nach ca. 25 Jahren ist die Grüne Bewegung zu einer linksliberalen Partei erstarrt, die ihre Chance zur Entwicklung einer das Staatsvolks umspannenden Erneuerugs-Bewegung durch den in ihr noch immer vorherrschenden Geist der 68er verpasst hat. Zur Zeit der Wende stimmte dann im Bundestag die Partei „Die Grünen“ gegen die deutsche Einheit!!

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Bild 8:__Das linksliberale „Grünen Projekt“ - abgehobene
Umwelt-Rationalität gegen substanzielle Verwurzelung


Fazit: Man kann keine gesamtgesellschaftliche ökologische Reform in Gang setzen, die sich mit einem dialektisch umgekehrten Rassismus multikultureller Art gegen das eigene Kulturvolk richtet. Die Begrenzung auf eine ökologische Friedhofskultur für das deutsche Lebenssystem dürfte jetzt kaum noch jemand in Deutschland mit einem normalen Verstand und Gefühl zu befähigen, den „eigentlichen“ Ursachen der ökologischen Weltkrise zu Leibe zu rücken. Denn hervorgerufen durch das uns unverändert beherrschende technokratische Paradigma der cartesischen Aufklärung mit dem Ruf mehr „Wachstum“, ändert sich seit dem „Club of Rom“ nichts! Das „cogito ergo sum“ hat doch gegenüber der „res extensa“ erst die Technik zum Herrschaftssystem über die konkrete Erde gemacht?! Wir stehen jetzt aus Notwendigkeit vor einem Paradigmenwechsel, mit der die technische Zivilisation und das gesellschaftliche Leben den Anforderungen der naturwüchsigen Lebenssysteme einer gesellschaftlichen und ökonomischen Rückkoppelung unterworfen wird! Das ist wesentlich was anderes, als nur ein kosmetischer Umweltschutz im Gedankengefängnis einer totalitär gewordenen technokratischen Zivilisation!

Die Grünen hätten eigentlich in der Auseinandersetzung zwischen Jürgen Habermas und Niklas Luhmann den erforderlichen Paradigmen-Wechsel schon in den siebziger Jahren entdecken können. Luhmanns soziale Systeme sind Fakten jener realen „res extensa“ der sich selbst erzeugenden natürlichen Körperwelt, während Habermas umgekehrt sie als Produkte der Rationalität versteht, welche von der verabsolutierten res cogitans in die Körperwelt sozial-technokratisch implantiert werden! Früher oder später stößt die evolutionäre Natur diese ab! Die realistischen Lebenssysteme benötigen daher jetzt den „Impulsgeber“ der evolutionsgerechten Selbsterzeugung einer neuen Emergenz (Qualität) des gesellschaftlichen Lebens! Habermas sucht diesen Impuls den sozialen Systemen mit seinem „Herrschaftsfreien Diskurses“ gegen die in diesen innewohnende herrschende Natur zu geben. Sein cartesisches Paradigma ist daher ein alter Irrtum, den schon Baruch Spinoza zur Zeit des Descartes mit seinem holarchischen (Arthur Koestler) Gegenbild der Einen Welt überwunden hatte! Bei diesem waren Schöpfer und Schöpfung eine identische Einheit. Es war das überzeugende abendländische Weltverständnis, das über Goethe und Hegel Eingang in die deutsche Denkwelt fand!

Was heißt eigentlich "gegen Rechts"
In einer funktionierenden Demokratie werden die gesellschaftlichen Brüche auf dem gesamtgesellschaftlichen Hauptnenner einer vom Staatsvolk getragenen Republik gebracht. Dieses notwendige Wechselspiel des strukturbildenden, linken Denkens mit dem integrativen, rechten Denkens ist in großen volksnahen Politikern mit staatsund weltpolitischen Realitätssinn in der Deutschen Geschichte immer beherrschend gewesen. Das jüngste Beispiel dürfte Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt sein. Es sind also die linken Politiker von Rechts und die rechten Politiker von Links, die dem Sinn einer Republik gerecht werden. Die Negative Dialektik des verabsolutierten Parteiensystem ist jedoch gegen diese Affirmative Dialektik eines evolutionsgerechten Politik- Verständnis gerichtet, das sowohl der gesellschaftlichen Strukturentwicklung als auch dem gemeinschaftlichen Zusammenhalt einer Republik dient. Es ist also das Wechselspiel von Analyse und Synthese in unserer Hirnorganisation (Hoymar von Ditfurth), das in uns als Anpassungsfunktion an die realen Systeme der Lebenswelt evolutionär verankert wurde.(10)

„Links“ und „Rechts“ muss man deshalb als elementare Denkfunktionen von den klassischen Attributen des Konservativismus und des Progressiven unterscheiden, da sie im Sinne der Evolution fundamentalistisch die Lebenssysteme mit einer Affirmativen Dialektik tragen und entwickeln. Eine Negative Dialektik als Ausdruck eines Denkens, das sich in der Zivilisation analytisch von den Lebenssystemen abgekoppelt hat, zerstört dieses Wechselspiel!

Die massive These „Gegen Rechts“ besonders des protektoralen Mediensystems linksliberaler Provenienz dient damit nicht nur der Zerstörung der Integrität und Identität der Deutschen, sie ist auch nachweisbar lebensfeindlich! Ihre gesellschaftliche Machtkonstellation als Hinterlassenschaft der Besatzungsmächte hat bei einigen intellektuellen Anhängern der sogenannten „Neuen Rechten“ zur irrigen Auffassung geführt, die dialektische Gegenposition zur Alten Linken zu unterlaufen, um gleich einem „Kuckuck“ die integrativen Elemente des Denkens wie „Eier“ in die „Nester“ linker Intellektueller abzulegen. Die Linke hat diese Brut-Methode als subversiven Akt gegen auf ihre eigene Identität verstanden, um nun den 68er Ansatz zu einer „Neuen Linken“ aufzugeben! Aber auch die sogenannte „Neue Rechte“ verlor dadurch als dialektisches Gegenüber ihre provozierende Kraft und Integrität einer gesamtgesellschaftlichen Erneuerung! Ihre aufhebende Kontur verschwand im diffusen Licht der opportunen Desinformationen ihrer Gegner. Dieser strategische Fehler darf im erneuten Kampf der grundgesetzlichen Erneuerung unserer Republik nicht wiederholt werden!

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Bild 8: ___Biedenkopf: Wenn das Pendel der Volksparteien
in der Mitte stehen bleibt …
Frankfurter Rundschau von 1986 Bild: Ulrich


So zerstört weiterhin der Parteien-Absolutismus (Die Demokratie sind wir!) als kopflose Soziokratie in gleicher Weise als so genannte „Mitte“ – in der die rechten und linken Strukturkräfte sich gegenseitig aufheben – die moralische und überzeugende Kraft der Demokratie! Die Republik läuft Gefahr entweder mit einer einseitigen Verfassungswirklichkeit einem latenten Totalitarismus zu verfallen, oder sie endet in einer lähmenden Stagnation der sich gegenseitig aufhebenden Strukturkräfte.

Dieser Gefahr wollte Carlo Schmid, als einer unserer klarsichtigen Verfassungsväter von vornherein begegnen, um den Konstruktionsfehler einer kopflosen, integrationsunfähigen Republik nach Weimarer Muster zu verhindern!

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Bild 9:___Wilson: „American first “

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